Umgang mit Trauer im Unternehmen | Interview mit Petra Sutor

Umgang mit Trauer im Unternehmen | Interview mit Petra Sutor

Umgang mit Trauer im Unternehmen | Interview mit Petra Sutor :

Jeder von uns kommt mindestens einmal im Leben in die Situation eines Verlustes. Der eine öfter und der andere seltener. Trauer ist der emotionale Zustand, in den man verfällt, wenn man einen Verlust erlitten hat. Der Verlust muss nicht immer ein Todesfall sein, wie uns unsere heutige Interviewpartnerin Petra Sutor erklärt. Auch eine Trennung, der Eintritt einer chronischen Krankheit oder ein Umzug, können auch Auslöser für Trauer sein.

Eine Situation, die Trauer hervorruft, tritt meist plötzlich und unerwartet auf. Doch wie man auch mit Ihr am Arbeitsplatz umgeht, darum geht es in unserem heutigen Interview.

Hört unbedingt rein, denn es erwartet Euch ein wirklich gedankenanregendes Interview.

Podcast-Episode: Umgang mit Trauer im Unternehmen | Interview mit Petra Sutor

Wer ist Petra Sutor?

,,Ich bin Trauerbegleiterin (BVT e.V.) für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, Integrale Traumaberaterin, Autorin, Trainerin und systemischer, ganzheitlicher Coach. Besonders am Herzen liegt mir diese Arbeit, nachdem ich selbst sehr viele Abschiede durch Tod, Sterbebegleitung, aber auch Trauer durch Trennung erlebt habe. Menschen jeden Alters begleite ich bei akuter, aber auch bei lange verdrängter Trauer, bei Lebenskrisen und in Trennungssituationen und unterstütze sie dabei, diese Themen so in ihr Leben zu integrieren, dass sie durch diese Trauer hindurch neue Perspektiven finden und Kraft schöpfen können. Ich unterstütze Menschen darin, heraus aus der unfassbaren Trauer wieder in Balance zu kommen, sich wieder zu spüren und mit mir den Weg der Heilung zu gehen. Gemeinsam integrieren wir die Trauer so in ihr Leben, dass ein Weiterleben wieder möglich wird.“ – Petra Sutor

Foto Petra Sutor: Von FotoFünkchen Ulrike Glesius

Was ist Trauer?

Trauer entsteht nicht nur nach dem Verlust eines Angehörigen, sie entsteht auch nach einer Trennung, nach dem in Rente gehen oder sogar nach einem Umzug. Meist nach tiefgreifenden Lebenseinschnitten. Trauer ist dabei sehr individuell, so wie wir Menschen. Bei dem einen zeigt sie sich gleich und bei dem anderen holt die Trauer sie erst nach ein paar Monaten oder sogar Jahren ein. Wichtig ist jedoch, dass man Trauer zulässt und sie durchlebt, dann sieht man ein Licht am Ende des Tunnels und dieser Lebensabschnitt kann bewältigt werden.

Man spricht doch von verschiedenen Phasen der Trauer, oder?

Vielleicht habt Ihr auch schon mal von den Trauerphasen gehört, doch wie wir von Petra erfahren sind diese ,,Phasen“ komplett überholt, denn Trauer kommt meist in Wellen. Vielleicht geht es dem Betroffenen für 4-5 Wochen gut und dann kommt die Trauer auf Schlag wieder. Wie oben schon genannt – Trauer ist sehr individuell.

Schauen wir mal in die Vergangenheit zurück – das Trauerjahr. Vielleicht kennt der ein oder andere es noch von Oma und Opa. Wenn früher ein Angehöriger verstorben ist, dann gab es das Trauerjahr. Ein Jahr ist man dunkel, meist schwarz bekleidet aus dem Haus gegangen ist. Das Trauerjahr sollte einem die Zeit geben, den Verlust zu realisieren.

Doch heute sieht es oft anders aus, denn oft wird verlangt, dass man schnell wieder abrufbar ist. Der Job oder die Familie ruft und man muss schnell wieder in den Alltag finden. Doch warum? Die Trauer wird nicht von allein verpuffen, wenn sie nicht verarbeitet wird. Wenn jemand im Umfeld trauert, dann sollte man diese Personen unterstützen und für sie da sein, denn jeder hat ein Recht zu trauen.

Wie geht man mit Trauer am Arbeitsplatz um?

Trauer am Arbeitsplatz ist sicherlich ein Thema, womit sich viele noch nicht beschäftigt haben, außer sie waren von Betroffen. Gehen wir jetzt aber mal davon aus, dass das Thema noch unbehandelt im Unternehmen ist, warum? Schreibt uns dazu doch gern mal eine Nachricht, warum habt Ihr das Thema Trauer am Arbeitsplatz noch nicht thematisiert?

Petra Sutor hat ein Buch geschrieben und das heißt ,,Trauer am Arbeitsplatz“. Hier folgt eine kurze Zusammenfassung des Buchs:

,,Tod und Trauer machen auch vor Unternehmenstüren nicht halt. Wie verhält man sich, wenn »business as usual« nicht mehr möglich und schon gar nicht angemessen ist? Mit Grundlagenwissen, vielen Beispielen aus der Praxis und konkreten Handlungsanleitungen vermittelt Petra Sutor, die als Trauerbegleiterin und Managerin in einem Konzern arbeitet, alles, was Personalverantwortliche, Führungskräfte und Betriebsräte brauchen. Sei es, wenn Mitarbeiter*innen trauern oder selbst sterben, durch häusliche Pflegesituationen belastet sind oder aus anderen Kulturkreisen kommen und daher andere Trauerrituale und Kondolenzformen gefragt sind. Tod und Trauer müssen am Arbeitsplatz keine Katastrophe sein, wenn Führungskräfte und Mitarbeiter*innen wissen, wie sie damit gut umgehen und Trauerbegleitung als Teil der Unternehmenskultur etablieren können.“ – Petra Sutor

Zum Buch gelangt Ihr HIER (klicken).

Fazit: Umgang mit Trauer im Unternehmen | Interview mit Petra Sutor

Eine schwere Erkrankung oder ein Todesfall im Kollegenkreis führen den Arbeitgeber und Arbeitnehmer in neue und unerwartete Situationen. Um in solchen Situationen, optimal zu reagieren, sind Vorüberlegungen oft hilfreich. Es gibt nicht „die“ Vorbereitung auf einen Todesfall, da jede Situation individuell ist, aber es gibt vorab Überlegungen, die im Unternehmen Sicherheit und Perspektiven für ein bestmögliches Handeln geben – Trauerbegleitung. Trauer sollte kein Tabuthema im Unternehmen bleiben, sondern viel offener behandelt werden. Wie wäre es also mal mit einem Seminar zum Thema Trauer!?

Wie geht Ihr im Unternehmen mit Trauer um? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Gibt es noch Fragen? Dann ist hier unser Kontaktformular .

YouTube-Episode: Umgang mit Trauer im Unternehmen | Interview mit Petra Sutor

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Bei Fragen zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement kannst du mir gerne eine E-Mail an die info@outness.de oder eine Nachricht über das Kontaktformular schicken!

Sport frei!

Dein Hannes

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