Jedes Jahr erscheint der Fehlzeiten-Report der AOK. Dieser gibt wichtige Einblicke in die Krankheitsverteilung der Arbeitnehmenden in Deutschland und zeigt, wo Handlungsbedarf besteht. Wir können uns also gemeinsam auf den Weg machen, die Gesundheit unserer Belegschaft zu verbessern. In diesem Podcast werde ich die wichtigsten Ergebnisse des Reports zusammenfassen und aufzeigen, was wir unternehmen können, um gesünder zu leben.
Die Muskel-Skeletterkrankungen sind um 0,6% gesunken und die psychischen Erkrankungen sind gleichbleibend gegenüber dem Vorjahr. Auffällig ist, dass die Falltage der psychischen Erkrankungen mit 29,7 Tage im Durchschnitt doppelt so hoch wie im Jahr 2020 (13,2 Tage) sind.
Die psychischen Erkrankungen nehmen vor allem im Bereich der Versicherungen, Banken und Erziehung den größten Anteil ein.
Weitere Themen des AOK Fehlzeiten-Reports
18 Fachbeiträge verschiedener AutorInnen aus den Bereichen: Kommunikation, Bedürfnis nach Sicherheit, Umgang mit Diversität, Migration, Mobiles Arbeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten, Gesundheitsorientierte Führung, verantwortliche unternehmerische Wertschöpfungsketten.
Der Report „Verantwortung & Gesundheit“ befasst sich mit folgenden Fragen:
Wie können Unternehmen den sozialen Verantwortungen nachkommen und welche Konsequenzen hat dies fürs BGM?
In welchem Zusammenhang steht die Gesundheit der Beschäftigten mit dem unternehmerischen Verantwortungsbewusstsein?
Wie wird das Thema Gesundheit in die Unternehmen integriert? Wie kann ein BGM dabei unterstützen?
Fazit: Zusammenfassung Fehlzeiten-Report AOK
Offensichtlich ist, dass Muskel- und Skeletterkrankungen die häufigsten Ursachen für Fehlzeiten sind. Daher ist es wichtig, dass eine gesunde Arbeitssituation geschaffen und auf den richtigen Umgang mit körperlicben Belastungen geachtet wird. Außerdem ist wichtig, dass Unternehmen die Verantwortung übernehmen, um ihre Mitarbeitenden gesund und sicher zu halten.
Du hast Fragen zum Thema? Schreib mir! Hier meine KONTAKTDATEN.
YouTube: Zusammenfassung Fehlzeiten-Report AOK
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Erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen mit extrem hohen Rücklaufquoten
Erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen mit extrem hohen Rücklaufquoten:
Heute soll es noch einmal um das Thema Mitarbeiterbefragung gehen.
In einer der vergangenen Folgen haben wir Euch schon mit dem wie und warum vertraut gemacht und berichten Euch jetzt, natürlich aus eigener Erfahrung, wie Ihr eine extrem hohe Beteiligung und somit ein repräsentatives Ergebnis erzielt.
Ein kleines vereinfachtes (okay auch ein wenig klischeebehaftetes) Beispiel:
Ihr habt ein Handwerksunternehmen mit 80% männlichen Angestellten, der Großteil klagt über Rückenbeschwerden und Gelenkverschleiß. Ihr wollt Euren Mitarbeitern etwas Gutes tun und leitet eine Mitarbeiterbefragung ein. Ihr habt eine Beteiligung von 20%. Und zwar sind das die 20% der Angestellten, die in der Verwaltung arbeiten und weiblich sind. Alle äußern den Wunsch nach Beckenbodentraining. Was nicht heißt, dass Männer davon nicht auch profitieren (!) aber eben doch das eigentliche Ziel verfehlt.
Was jetzt vielleicht lustig klingt, begegnet uns in der täglichen Arbeit immer wieder. Warum das BGM dann nicht ALLE Mitarbeiter erreicht, erklärt sich von alleine!
Wie es besser geht, erklären wir in dieser Episode.
Podcast-Episode: Erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen mit extrem hohen Rücklaufquoten
3 Tipps für erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen mit extrem hohen Rücklaufquoten
Der Sinn und Zweck der Befragung
Im Allgemeinen soll eine solche Befragung Informationen über die Einstellungen, Wertungen, Erwartungen und Bedürfnisse der Mitarbeiter einholen, um daraus Hinweise auf betriebliche Stärken und Schwächen zu erlangen.
Wichtig dabei ist, die Ergebnisse zu verarbeiten, auch wenn diese negativ ausfallen! Negative Kritik bietet viel Potenzial für Verbesserungen!
Soll heißen, dass Ihr (wenn in leitender Position) unbedingt hinter dem Ergebnis stehen solltet. Nehmt die Kritik unbedingt an, analysiert sie und hinterfragt Euch.
Wenn Euch das Ergebnis nicht gefällt und Ihr die Befragung unter den Tisch fallen lasst, lauft Ihr Gefahr, Eure Mitarbeiter zu verprellen. Dann wird es zukünftig noch schwieriger, Eure Angestellten zur Teilnahme zu bewegen.
Die Art der Befragung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Mitarbeiterbefragung durchzuführen:
Der klassische Papierfragebogen: Den vor allem diejenigen bevorzugen, die sich in der digitalen Welt noch nicht so wohl fühlen. Er hat den Nachteil, dass wieder viel Papier verbraucht wird und archiviert werden muss
Die Onlinebefragung: Diese kann zeit- und ortsunabhängig durchgeführt werden, Voraussetzung ist, man hat Zugriff darauf. Vorteil ist, Ihr habt keine große Zettelwirtschaft und die Daten können automatisch abgespeichert werden ( und sind somit archiviert).
Für die Umsetzung lohnt es sich eine Art Fahrplan zu erstellen, um die Mitarbeiter darauf vorzubereiten bzw. sie zu motivieren daran teilzunehmen.
Die Nachbereitung
Nach Durchführung einer Mitarbeiterbefragung, ist es von großer Bedeutung:
Die Ergebnisse anzunehmen und aufzubereiten.
Das Ergebnis mitzuteilen, damit die Mitarbeiter die Chance erhalten, die Ergebnisse einzusehen (wie Ihr das Umsetzen könnt, erfahrt Ihr in unserer Folge zur „Mitarbeiterbefragung“).
Auch jegliche negativen Punkte müssen erwähnt werden (!!!)
Sämtliche „Folgen“ müssen kommuniziert werden (was bedeutet das Ergebnis für das Unternehmen, was soll verändert werden?).
Und am Ende muss ersichtlich werden, dass Maßnahmen zur Verbesserung getroffen werden oder zumindest in Planung sind
Fazit – Erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen mit extrem hohen Rücklaufquoten
Mit der richtigen Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung wird jede Mitarbeiterbefragung mit extrem hohen Rücklaufquoten zum vollen Erfolg!
Gerne unterstützen wir dich bei der Durchführung einer BGM-Mitarbeiterbefragung. Weitere Informationen zu unserer Arbeitsweise findest du im BGM Consulting. Auf dieser Seite kannst du uns kontaktieren!
YouTube-Episode: Erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen mit extrem hohen Rücklaufquoten
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BGM in meiner Branche BARMER Gesundheitsreport 2020
BGM in meiner Branche: Und noch mehr Zahlen und Daten, noch ein Gesundheitsreport…
Diesmal werten wir die Zahlen der BARMER Krankenkasse aus und dann soll es das in diesem Jahr auch gewesen sein! Dann haben wir Euch die Statistiken der größten Krankenkassen vorgestellt und dabei wollen wir es dann auch belassen.
Das bifg (Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung) zeichnet im diesjährigen Gesundheitsreport ein differenziertes Bild der Gesundheit von Beschäftigten in einzelnen Branchen. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr, unter dem Titel „Branchenatlas“, in der Darstellung von Kennzahlen zur Gesundheit von Beschäftigten in ausgewählten Branchen.
Podcast-Episode: BGM in meiner Branche | BARMER Gesundheitsreport 2020
Folgende Informationen gehen aus dem Report hervor:
Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2019 weniger Beschäftigte mindestens einmal krankgeschrieben und sind die erkrankungsbedingten Fehlzeiten um 0,2% gesunken (von 5,01 auf 4,99%)
2019 gab es merklich weniger Arbeitsunfälle (-1,7%)
der Krankschreibungsfall durch Arbeitsunfälle dauerte durchschnittlich aber länger (+1,5%)
Ältere Beschäftigte fehlen seltener aber dafür länger
Die Zahlen der Gesamtfehlzeiten sind leicht rückläufig, dafür ist das Ausbleiben einer stärkeren Grippe- und Erkältungswelle verantwortlich
Diagnosen von Arbeitsunfähigkeiten in Prozent
Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems
21,8 %
Erkrankungen der Psyche
19,9 %
Erkrankungen des Atmungssystems
13,2 %
Verletzungen
12,0 %
Erkrankungen des Verdauungssystems
5,0 %
Neubildungen
4,6 %
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
4,3 %
sonstige
19,1 %
Diagnosen von Arbeitsunfähigkeiten in Prozent | BARMER Gesundheitsreport 2020 | Branchenatlas
Zu den drei häufigsten Erkrankungsarten nach Fallzahlen zählen jedoch die Erkrankungen der oberen Atemwege, des Muskel-Skelett-Systems (besonders häufig: Rücken) und bestimmte infektiöse Krankheiten.
Dauer der Arbeitsunfähigkeitsfälle
Die fallbezogene Krankschreibungsdauer steigt mit zunehmendem Alter stetig.
Während einzelne AU-Fälle in der jüngsten Altersgruppe durchschnittlich nur etwa sechs Tage dauerten, waren 60- bis 64-jährige Erwerbspersonen im Falle einer Krankschreibung durchschnittlich 24 Tage und damit mehr als drei Wochen im Rahmen einer einzelnen Krankmeldung arbeitsunfähig gemeldet.
Branchenübergreifend kann festgestellt werden, dass mit steigendem Alter der Beschäftigten auch die Anzahl der Krankheitsfälle aufgrund von Psychischen Erkrankungen steigt.
Die Branche mit der höchsten Anzahl an durchschnittlichen AU Tagen ist die Branche Heime, mit durchschnittlich 28,04 Tagen.
Gefolgt von Post-, Kurier- und Expressdiensten mit 25,75 Tagen im Durchschnitt.
Im Vergleich dazu liegt die Branche Architektur- und Ingenieurbüros, technisch, physikalisch und chemische Untersuchung bei gerade mal 12,81 AU Tagen im Durchschnitt deutlich unter dem generellen Branchenübergreifenden Durschnitt von ca. 17 Tagen.
Fazit – BGM in meiner Branche | BARMER Gesundheitsreport 2020
Somit haben wir Euch nun einen groben Umriss gegeben über Daten und Fakten der großen Krankenkassen. Sind auch Eure Mitarbeiter Mitglieder der genannten? Und sind auch Eure Mitarbeiter Teil dieser Statistiken? Dann wird es Zeit entsprechende Maßnahmen einzuleiten! Wenn Ihr Hilfe braucht, Fragen habt und Euch vielleicht schon die Überlegungen beschäftigen, ob interne oder externe BGM-Anbieter, unterstützen wir Euch gern.
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Krankheitsbedingte Fehlzeiten: In diesen Tagen kam der neue „Fehlzeiten-Report“ auf den Ladentisch und wir sind mal ins Bällebad der Zahlen und Fakten gesprungen, um Euch auf den neuesten Stand der krankheitsbedingten Fehlzeiten in deutschen Unternehmen näher zu bringen.
Das wissenschaftliche Institut der AOK (kurz WIdO) liefert jährlich Zahlen, Daten und Analysen zum Fehlzeitengeschehen aus allen Branchen der Wirtschaft.
Der „Fehlzeiten-Report“, der jährlich als Buch erscheint, informiert umfassend über die Struktur und Entwicklung des Krankenstandes der Beschäftigten in der deutschen Wirtschaft und beleuchtet dabei detailliert einzelne Branchen.
Die diesjährige Ausgabe widmet sich dem Thema „Gerechtigkeit und Gesundheit“. Was Gerechtigkeit eigentlich ist, wie Arbeit gerecht gestaltet werden kann und was gerechtes Handeln in Unternehmen ganz konkret heißt.
Ebenso geht es um die Anforderungen, die Beschäftigte an eine gerechte Führungskraft haben und welche Folgen es für die Gesundheit hat, wenn Beschäftigte sich subjektiv ungerecht behandelt fühlen.
Nicht zuletzt thematisiert der Report, welchen Beitrag das Betriebliche Gesundheitsmanagement leisten kann, wenn es um Fragen der Gerechtigkeit geht.
Der Fehlzeiten-Report 2020 bezieht sich auf krankheitsbedingte Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft im Jahr 2019 und zählt ausschließlich AOK-Mitglieder in Deutschland. Ausgewertet wurden dabei ca. 14,4 Mio. Arbeitsunfähigkeitsmeldungen von Erwerbstätigen.
Im Deutschlandweiten Vergleich war der Krankenstand zum Vorjahr um 0,1 % gesunken und lag im Jahr 2019 bei 5,4 % (Westdeutschland 5,3 % – Ostdeutschland 5,9 %). In Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen wurde mit jeweils 6,2 % der höchste Krankenstand gemeldet, in Bayern (4,8 %) und Hamburg (4,6 %) dagegen die niedrigsten. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie im Saarland lag vor allem die durchschnittliche Dauer pro AU-Fall über dem Bundesdurchschnitt. Die Falldauer der Arbeitsunfähigkeiten ist mit 14,8 Tagen in Mecklenburg-Vorpommern am höchsten; in Baden-Württemberg mit 10,7 Tagen am geringsten. Durchschnittlich hatten AOK-Mitglieder 19,8 Arbeitsunfähigkeitstage. 5,8 % der Arbeitsunfähigkeitstage waren dabei durch Arbeitsunfälle bedingt.
Die 6 häufigsten Krankheitsarten
2019
2018
Ø Falldauer in Tagen
Muskel- und Skelett-Erkrankungen (vor allem Rückenbeschwerden )
22,4%
22%
17,2
psychische Erkrankungen
11,9%
11,3%
27
Atemwegserkrankungen
11,8%
13,3%
4,6
Verletzungen
10,8%
10,9%
19,1
Erkrankungen des Kreislaufsystems
5,4%
5,3%
17,6
Erkrankungen des Verdauungssystems
4,6%
4,7%
k.A.
Die 6 häufigsten Krankheitsarten in 2018 & 2019
Seit 2008 haben die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen um 67,5% zugenommen. Langzeiterkrankungen (Dauer mehr als 6 Wochen) verursachten 43,5% der AU-Tage. Im Jahr 2018 verursachten 708,3 Mio. AU-Tage volkswirtschaftliche Produktionsausfälle von 85 Mrd. bzw. 145 Mrd € Ausfall an Produktion und Bruttowertschöpfung. 2019 betrug das Ausgabenvolumen für Krankengeld rund 14,4 Mrd €. Gegenüber dem Vorjahr wurde ein Anstieg von 9,9 % verzeichnet.
Krankenstände in den einzelnen Branchen:
Öffentliche Verwaltung u. Sozialversicherung 6,5 %
Verarbeitenden Gewerbe 6,2 %
Verkehr/Transport 6,0%
Gesundheits- und Sozialwesen 6,0 %
Im Baugewerbe gingen 6,1 % der Arbeitsunfähigkeitsfälle auf Arbeitsunfälle zurück
Banken/ Versicherungen & der Bereich Erziehung und Unterricht weisen insgesamt die höchsten Werte für die Atemwegserkrankungen (16%) und psychischen Erkrankungen (16%) auf
Höchste AU-Fälle je 100 AOK-Mitgliedern:
Gesundheits- und Sozialwesen haben 16,1 Arbeitsunfähigkeitsfälle;
Bereich Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung mit 15,1 AU-Fällen;
Branche Erziehung und Unterricht mit 14,1 AU-Fällen.
Unter Betrachtung der Fallzahlen fällt auf, dass ältere Arbeitnehmer zunehmend an Muskel- und Skelett-, psychischen oder Herz- und Kreislauf-Erkrankungen leiden, während bei Arbeitnehmern unter 20 Jahren vor allem Atemwegserkrankungen und Verletzungen dominieren.
Ältere Mitarbeiter sind nicht unbedingt häufiger krank als ihre jüngeren, fallen in der Regel jedoch wesentlich länger aus. Ein Grund dafür könnte sein, dass ältere Arbeitnehmer häufiger von mehreren Erkrankungen gleichzeitig betroffen sind (Multimorbidität).
Frauen waren mit einer AU-Quote von 55,3 % häufiger krank gemeldet als Männer (50,9 %) und verzeichnen einen Krankenstand bei Frauen von 5,5 % bei den Männern 5,3 %.
Von 1990- 2006 ging der Krankenstand kontinuierlich zurück, danach stieg er sukzessive an und ist 2019 im Bundesdurchschnitt mit 5,4 % wieder auf dem Stand von 2000.
47,1% der AOK-Mitglieder waren das ganze Jahr überhaupt nicht krankgeschrieben!
Über die Hälfte aller Arbeitsunfähigkeitstage (52,1 %) sind auf lediglich 7,4 % der Arbeitsunfähigkeitsfälle zurückzuführen (2019).
Der Krankenstand sinkt mit steigendem Ausbildungsniveau. Somit ist der höchste Krankenstand mit 6,0 % bei Beschäftigten ohne beruflichen Abschluss zu verzeichnen. Beschäftigte mit einem Diplom, Magister, Master und Staatsexamen oder Bachelorabschluss verzeichnen einen deutlich geringeren Krankenstand (2,9 bzw. 2,4 %). Den geringsten Krankenstand (2,1 %) gibt es unter den Beschäftigten mit Promotion. Bei Akademikern wird ein gesundheitsgerechteres Verhalten (Ernährung, Bewegung und Rauchverhalten) deutlich.
Unbefristet (53,9%) und in Vollzeit Beschäftigte (54,6 %) sind öfter von einer Krankschreibung betroffen als befristet (49,8%) bzw. in Teilzeit Beschäftigte (48,7 %).
Fast jede zweite Frühberentung (43 %) geht auf eine psychisch bedingte Erwerbsminderung zurück.
Bei Langzeitfällen spielen Muskel- und Skelett-Erkrankungen, sowie psychische und Verhaltensstörungen eine entscheidende Roll. Auf sie gingen 2019 bereits 43 % der durch Langzeitfälle verursachten Fehlzeiten zurück. Unter ihnen sind ca. 185.000 Menschen mit insgesamt 4,3 Mio. Fehltagen im Jahr 2019, die wegen eines Burnouts krankgeschrieben wurden. Von 2010 bis 2019 haben sich die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund der Diagnosegruppe Z73 je 1.000 AOK-Mitglieder von 72,3 Tagen auf 129,8 Tage erhöht.
Nun aber genug jongliert mit all den Zahlen…Werdet oder bleibt gesund!
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Anonymisierte Gesundheitsdaten bei kleinen Unternehmen bis 49 Mitarbeiter
Viele gesetzliche Krankenkassen bieten die Möglichkeit der anonymisierte Unternehmens-Gesundheitsberichte an. Hierfür ist allerdings eine Mindestanzahl der jeweiligen Versicherten im Unternehmen notwendig, damit die Anonymität gewährleistet werden kann. Diese Mindestanzahl liegt erfahrungsgemäß bei 50 Beschäftigten bzw. Versicherten. Ihr benötigt also mindestens 50 Mitarbeiter aus EINER (also der gleichen) gesetzlichen Krankenkasse. Einige Krankenkassen bieten auch eine kleinere Version der Gesundheitsbericht für kleinere Unternehmen.
Unser Tipp: Analysiert, welche gesetzliche Krankenkasse am stärksten in eurem Unternehmen bei den Beschäftigten vertreten ist und nehmt einfach unverbindlich Kontakt auf.
Für die meisten Kleinstunternehmen sowie kleine Unternehmen besteht also KEINE Möglichkeit der anonymisierten Gesundheitsdaten mit Hilfe der gesetzlichen Krankenkassen. Die Alternative sind Einzelinterviews oder schriftliche Mitarbeiterbefragungen. Vor allem für Kleinstunternehmen mit unter 10 Personen eignet sich eher ein Interviewformat. Zwischen 10 bis 50 Mitarbeitern sind sowohl Einzelinterviews, als auch Befragungen denkbar.
Gesundheitsdaten durch Einzelinterviews
Das wichtigste Vorweg – Einzelinterviews sind NICHT anonym! Aber die Frage ist: Muss immer alles anonym sein?!?
Meine Mitarbeiter/innen pflege einen sehr familiären und vertrauten Umgang miteinander sowie zu mir. Im Falle einer Erkrankung und der daraus folgenden Krankschreibung steht jedem meiner Beschäftigten selbstverständlich frei, ob er einfach den Krankenschein abgibt oder ob er mir erzählt, was genau die Gründe der Erkrankung sind.
In unserem Fall erfahre ich sehr oft, woran die Krankschreibung liegt. Somit bietet sich die Chance, auf sehr kurzen Weg bereits Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gesundheit sowie der langfristigen Gesundheitsförderung zu ergreifen. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Ein solcher Vertrauensaufbau passiert natürlich nicht von heute auf morgen und es steckt auch einiges an Arbeit dahinter – Aber es lohnt sich!
Anonymisierte Gesundheitsdaten durch Mitarbeiterbefragungen
Sofern Einzelinterviews keine Alternative sind, besteht eine weitere Möglichkeit in der Erhebung von anonymisierten Gesundheitsdaten mit Hilfe von Mitarbeiterbefragungen.
Hierbei sollte jede einzelne Frage überprüft werden, damit der Fragebogen auch tatsächlich anonym bleibt. Durch Einzelaussagen darf nicht auf einzelne Personen zurückgeschlossen werden. Beispielsweise muss bei der Angabe des Geschlechts gewährleistet sein, dass es eine gewisse Anzahl von jedem Geschlecht gibt. Wenn z. B. nur ein einziger Mann beschäftigt wird, könnte sofort auf Ihn und seine Antworten zurückgeschlossen werden.
Auch durch die Kombination von verschiedenen Antworten kann es manchmal passieren, dass auf einzelne Personen zurückgeschlossen werden kann (z. B. Alter in Kombination mit Geschlecht). In diesem Falle müssen die Antwortmöglichkeiten großzügiger gewählt oder ggf. müssen bestimmte Fragen gestrichen werden.
Eine andere Möglichkeit der anonymisierten Gesundheitsdaten und Mitarbeiterbefragungen bieten bestimmte digitale Befragungstools (z. B. https://www.survio.com/de/) auf Grund von Gesamtstatistiken.
Das bedeutet, dass diese Tools nicht jeden einzelnen Befragten mit seinen jeweiligen Antworten auswerten, sondern nur Gesamtstatistiken ermittelt. Somit kann man als Unternehmen nur sehen, welche Antworten wie oft gewählt wurden. Es ist aber nicht möglich zu sehen, was jeder einzelne Befragte bei welcher Frage angegeben hat. Mit einem solchen Verfahren ist der Rückschluss auf einzelne Personen so gut wie ausgeschlossen.
Allerdings ist es auch manchmal von Vorteil, jeden einzelnen Befragten auszuwerten, um bestimmte Zusammenhänge zu erkennen (z. B. hat die Betriebszugehörigkeit etwas mit der Arbeitszufriedenheit zutun?). Solche Detailanalysen sind mit der Gesamtstatistik nicht möglich. Von daher sollten auch die eingesetzten Analysetools mit Bedacht ausgewählt werden.
Je nach Unternehmensgröße bietet sich die Erhebung von anonymisierten Gesundheitsdaten durch die Hilfe der gesetzlichen Krankenkassen, durch Einzelinterviews oder durch Mitarbeiterbefragungen an. Jedes der eingesetzten Mittel hat entsprechende Vor- und Nachteile, welche auf die individuelle Unternehmensgröße und Grundvoraussetzungen angepasst werden muss.
Kontaktiere uns
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Wir schreiben das Jahr 2020, die Bäume werden kahl, die dunkle Jahreszeit steht vor der Tür, die nächste Grippewelle rollt an und die zweite „Coronawelle“ reißt uns gerade mit.
Täglich werden wir mit Höchstständen an Neuinfektionszahlen des Virus bombardiert. Wie sich das auf den Jahres-Krankenstand auswirkt, wird sich zeigen. Für das erste Halbjahr meldet die DAK-Gesundheit in ihrer „Krankenstand-Kurzstudie“ jedoch einen stabilen Durchschnittswert für den Krankenstand in deutschen Unternehmen von 4,2% im Vergleich zum Vorjahr. Das macht umgerechnet rund 7,6 arbeitsunfähige Tage im 1. Halbjahr pro Mitarbeiter (Quelle: DAK-Gesundheit Kurzstudie zum Krankenstand Erstes Halbjahr 2020).
Weitere Fakten im Überblick (beziehen sich jeweils auf die erste Jahreshälfte 2020!):
Die Betroffenenquote ist um 1,1% gesunken (d.h. im 1. Halbjahr 2020 waren weniger Beschäftigte aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig, als im 1. Halbjahr 2019);
Fallhäufigkeit ebenfalls gesunken (von 59,4 AU Fällen 2019 auf 53,6 Fälle 2020 pro 100 Versichertenhalbjahre;
Die Falldauer stieg 2020 jedoch um 1,5 Tage auf 14,3 Tage im Vergleich zum Vorjahr;
Mehr als die Hälfte aller Krankheitstage, 55,7% sind zurückzuführen auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, der Atemwege und der Psyche. Im Vorjahr waren es noch 52,6%;
Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes lagen im ersten Halbjahr 2020 an der Spitze (20,7% – im Vorjahr 20,5%);
Fast jeder fünfte Fehltag ist auf eine Erkrankung der Atemwege zurückzuführen;
Die Anzahl der AU-Tage steigt in dieser Krankheitsgruppe um 12% (124,8 Tage auf 140,3 AU-Tage je 100 Versichertenhalbjahre 2020);
Das Niveau liegt somit bei 140 Fehltagen je 100 Arbeitnehmer unter dem des Grippejahres 2018;
Auf COVID-19 entfallen 3 Fehltage je 100 Arbeitnehmer;
Psychische Erkrankungen bleiben weiterhin auf Rang 3 mit einem Anteil von 16,7% und halten in der Regel länger an (durchschnittlich 37,9 Tage);
Von 119,5 auf 127,9 Tage pro 100 Versichertenhalbjahre ist die Zahl der Fehltage leicht gestiegen;
Die Anzahl an Fehltagen durch Verletzungen ist zurückgegangen;
Im Vergleich Ost-West haben Arbeitnehmer im Osten durchschnittlich 9,3 Fehltage, im Westen nur 7,4 Tage.
Die Zahlen werden sich in den kommenden Jahren weiter verändern und immer mal wieder verlagern. Wir behalten das für Euch im Auge und werden Euch bei interessanten Veränderungen auf Stand bringen.
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Gesundheitsreport BGM-Analyse mit Gesundheitsreporten von Krankenkassen
Eine Vielzahl der gesetzlichen Krankenkassen stellen jährlich einen kostenfreien Gesundheitsreport bzw. Fehlzeitenreport zur Verfügung. Anhand der zur Verfügung gestellten Daten und Informationen können Ableitungen für das eigene Betriebliche Gesundheitsmanagement getroffen werden.
Im Rahmen der Gesundheitsreporte werden u. a. folgende Statistiken bereitgestellt:
Soziodemografische Merkmale;
Geschlechterverteilung der Versicherten;
Altersstruktur der Versicherten;
Kennzahlen zur Arbeitsunfähigkeit;
Entwicklung von Krankenständen;
Verteilung von Krankheiten;
Regionale Fehlzeitenentwicklung;
Informationen zur verschiedenen Gesundheitsthematiken;
Podcast-Episode: BGM-Analyse mit Gesundheitsreports von Krankenkassen
Die Gesundheitsreporte liefern neben den umfangreichen Zahlen, Daten und Fakten diverse Hilfestellungen zum Umgang mit bestimmten Krankheitsbildern und Schwerpunktthemen wie beispielsweise Sucht, Digitalisierung, Schichtarbeit, Zeitarbeit, Schlafstörungen, demografischen Wandel, psychische Gefährdungen und vieles mehr.
Nachfolgend haben wir eine Vielzahl an verschiedenen Gesundheitsreports nach Krankenkassen zum Download aufgelistet (zum Download auf den jeweiligen Stichpunkt klicken):
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