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Erfolgreiches BGM!
Was muss beim betrieblichen Gesundheitsmanagement beachtet werden?
In diesem Beitrag analysieren wir die Faktoren für ein erfolgreiches BGM. Wir geben dabei Antworten auf die Frage – Was beim betrieblichen Gesundheitsmanagement beachtet werden muss. Wir unterscheiden dabei die Erfolgsfaktoren Führung, Ganzheitlichkeit, Nachhaltigkeit und Partizipation. Diese Faktoren sind essentiell für ein erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement – Erfolgsfaktor Führung
Die Vorteile des Betrieblichen Gesundheitsmanagements starten aus Sicht der Unternehmen bereits mit der Einführung des BGMs. Bei der Implementierung des Betrieblichen Gesundheitsmana
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist definitiv Führungsaufgabe. Auch im Falle, dass es einen innerbetrieblichen Gesundheitsmanager oder Feelgood-Manager gibt, müssen ALLE Führungskräfte das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit unterstützen und tragen.
Mit Führungskräften meine ich dabei alle Mitarbeiter mit Vorgesetzten- und Führungsfunktion. Führungskräfte sind Vorbilder oder sollten zumindest vorbildlich handeln. In Unternehmen beginnt dieser Vorbildprozess bereits an der höchsten Spitze. Leider wird das Betriebliche Gesundheitsmanagement als notwendiges Übel, welches nur „Geld kostet“ betrachtet. Mit dieser Einstellung wird es der betriebliche Gesundheitsmanager unglaublich schwer haben, ein erfolgreiches und funktionierendes Gesundheitsmanagement aufzubauen. Der Gesundheitsmanager wird dann ständig im „Rechtfertigungsmodus“ um die Freigabe von BGM-Budgets bei der Geschäftsleitung betteln, anstatt erfolgsbringende Maßnahmen zu planen.
Ebenfalls entscheidend sind die darunter liegenden Führungskräfte, Abteilungsleiter und Teamleiter. Kein „kleiner“ Mitarbeiter wird zu einem Rückenkurs oder Ernährungsvortrag gehen, wenn er dabei von seinem Vorgesetzten vorwurfsvoll verachtet wird.
Geht im Vergleich dazu, die Führungskraft mit bestem Beispiel voran und treibt die Meute an, ebenfalls mitzukommen, dann werden die BGM-Maßnahmen ein absoluter Erfolg. Doch dazu ist viel, wenn nicht sogar ganz viel Aufklärungsarbeit über die Nützlichkeit von Betrieblichen Gesundheitsmanagement notwendig! Wie das klingt, erfährst du im weiteren Verlauf dieses Beitrags.
Erfolgreiches BGM – Erfolgsfaktor Ganzheitlichkeit
Nur, wenn das Betriebliche Gesundheitsmanagement im gesamten Unternehmen gelebt und verinnerlicht ist, wird es ein erfolgreiches BGM. Damit ist nicht nur die Akzeptanz der Führungskräfte und Mitarbeiter gemeint. Es zählen auch viele weitere Bereiche dazu.
Leitbild / Firmenphilosophie: Das eigene Firmenleitbild muss auch zu einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement passen. Bei meiner eigenen Firmen heißt es beispielsweise in der Firmenphilosophie „Freunde statt Kollegen – Alle Herausforderungen werden gemeinsam bewältigt“. Und ich kann dir auch hiermit versprechen, dass es nicht nur eine Floskel ist. Von daher solltest du dein eigenes Unternehmensleitbild auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Es gibt Unternehmensleitbilder, welche einfach kein erfolgreiches Gesundheitsmanagement zulassen. In diesem Falle ist ernsthaft zu prüfen, ob die Einführung des BGMs überhaupt Sinn macht. Als Beispiel hätte ein BGM bei der Firma Schlecker wenig Sinn gemacht, da die Firmenphilosophie eher dem Motto „Hauptsache billig“ glich.
Beteiligte Akteure: Die Liste der beteiligten Akteuren im Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist sehr lang. Neben den bereits angesprochenen Geschäftsleitern, Führungskräften und Gesundheitsmanagern sind beispielsweise der Personal- bzw. Betriebsrat, die Personalabteilung, das Qualitätsmanagement und Controlling, der Sicherheitsbeauftragte, Betriebsärzte, Krankenkassen, Unfallkassen, Externe BGM-Berater, das Lohn- und Steuerbüro, die Schwerbehindertenvertretung und der Datenschutzbeauftragte zu berücksichtigen. Jeder dieser Beteiligten hat sein Mitspracherecht und Daseinsberechtigung. Werden diese Akteure nicht mit einbezogen, kann es früher oder später zu Konfrontationen kommen.
Der Betriebs- bzw. Personalrat sowie die Schwerbehindertenvertretung sollten beim gesamten BGM-Prozess mit an Bord sein. Er vertritt die Interessen der Mitarbeiter. Grundsätzlich sollte das BGM im Interesse der Mitarbeiter sein. Ich habe es allerdings auch schon erlebt, dass ein Betriebsrat die Einführung des Gesundheitsmanagements blockiert hat, weil er eben NICHT mit beteiligt wurde. Ein ziemlich trauriges Beispiel, welches sich allerdings verhindern lässt, indem alle zusammenarbeiten. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit ist es beispielsweise auch möglich, Betriebsvereinbarungen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit Belohnungssystemen für die Mitarbeiter zu entwickeln.
Die Personalabteilung muss über die Aktivitäten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ausführlich informiert sein. Die Personalabteilung ist beim Betrieblichen Eingliederungsmanagement mit involviert. Darüber hinaus muss ein BGM auch im Rahmen der Stellenausschreibungen sowie Bewerbungsgesprächen mit angebracht werden. Außerdem ist die Personalabteilung häufig für die Planung von Aus- und Fortbildungen verantwortlich. Hierbei können gesundheitsförderliche Aus- und Weiterbildungen mit aufgenommen werden.
Das Qualitätsmanagement und Controlling kann sehr gut beim Monitoring der BGM-Kennzahlen unterstützen. Aber auch hierbei müssen die entsprechenden Personen sensibilisiert werden, welche Kennzahlen und vor allem auch, warum diese Kennzahlen ab sofort im Kennzahlensystem aufgenommen werden sollen. Außerdem müssen die jeweiligen Schnittstellen für die Kennzahlenübermittlung organisiert und gemanagt werden.
Die Sicherheitsbeauftragten können Verbesserungsvorschläge für verhältnispräventive Maßnahmen anbringen. Außerdem können Sie bei der nachhaltigen Umsetzung mit unterstützen. Gleiches gilt für die Betriebsärzte, welche ebenfalls im direkten Kontakt mit den Mitarbeitern stehen.
Die Krankenkassen, Unfallkassen und externe Gesundheitsberater fungieren als Sparringspartner beim Aufbau des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Mit Ihrer Expertise aus vielen verschiedenen Unternehmen helfen diese Partner, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Außerdem erhält man hilfreiches Feedback und Hilfestellungen, damit man auf dem richtigen Weg bleibt.
Damit es nicht zu einer bösen Überraschung kommt, muss auch das Lohn- und Steuerbüro über die eigenen Aktivitäten des BGM informiert sein. Sie behalten den Überblick, welche Maßnahmen steuerbefreit und welche Maßnahmen im Rahmen der Lohnabrechnung versteuert werden müssen.
Abschließend sollte vor allem bei der Erhebung von Daten der betriebliche Datenschutzbeauftragte mit an Bord sein. Mit Ihm sollte das genaue Vorgehen bei der Datenerhebung, vor allem bei sensiblen Gesundheitsdaten der Mitarbeiter, gesprochen werden.
Kantine: Du bist, was du isst. Von daher sollte auch die Betriebskantine in die Überlegungen des betrieblichen Gesundheitsmanagements mit einbezogen werden. Hierbei besteht die Herausforderung, dass die meisten Kantinen nicht selbst, sondern durch externe Partner betrieben werden. Natürlich könnte ganz einfach „nur noch Gesundes“ auf dem Essensplan stehen, allerdings könnte sich das auch negativ auf den Umsatz der Kantinen auswirken. Als wirklich cooles Modell empfinde ich es, wenn es ein gesundes Essen und ein „normales“ Essen gibt, wobei die gesunde Variante beispielsweise vom Unternehmen finanziell gefördert wird. Auf Grund des günstigeren Preises werden sich viele Mitarbeiter für die gesunde Variante entscheiden. Gleiches gilt auch für Getränke. Die zuckerhaltigen Softgetränke sollten Geld kosten und im Vergleich dazu gibt es Wasser gratis.
Erfolgreiches BGM – Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit
Alle Maßnahmen und Tätigkeiten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements müssen evaluiert und ausgewertet werden. Diese Auswertungen dienen zur Ableitung von Anpassungen und Optimierungsprozessen. Hierzu müssen entsprechende Kennzahlen sowie Auswertungstools wie beispielsweise Feedbackfragebögen entwickelt werden. Wie bereits erwähnt, ist dabei die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Controlling von Bedeutung.t zu lassen. So kann BGM zu einer längeren selbstständigen Lebensweise führen.
Die Vorteile der Gesellschaft nochmal im ÜberbliNeben der Auswertung sollten auch langfristige und vor allem zielgerichtete Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement integriert werden. Ein Obstkorb für die Mitarbeiter ist zwar nett gemeint, allerdings wird dieser Obstkorb nicht unbedingt den Krankenstand senken. Besser sind dauerhafte Gesundheitskurse, um die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter gezielt zu trainieren.
Erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement – Erfolgsfaktor Partizipation
Wir bereits erwähnt, sollten alle Schnittstellen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements bedacht und beteiligt werden. Darüber hinaus können Sie aber auch jeden einzelnen Mitarbeiter mit an Bord des BGMs nehmen.
Mitarbeiter, welche sich mit einer gesunden Lebensweise identifizieren, können beispielsweise als Mitglied im Arbeitskreis Gesundheit fungieren. Diese Mitarbeiter sind entsprechend engagiert und motiviert, um Ihre eigene Leidenschaft auch auf die Kolleginnen und Kollegen zu übertragen.
Ein weiteres Instrument der Partizipation ist die Mitarbeiterbefragung. Bei einer Mitarbeiterbefragung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement sollte von Beginn an eine offene Kommunikation herrschen. Es muss klargestellt werden, welche Ziele und Funktionen die Mitarbeiterbefragung hat. Sofern die Beschäftigten verstanden haben, dass Sie selbst die BGM-Maßnahmenauswahl durch Ihre Beteiligung in der Mitarbeiterbefragung beeinflussen können, steigt die Akzeptanz. Außerdem wird an Maßnahmen, die selber ausgewählt würden, eher teilgenommen, als bei Maßnahmen, welche einfach vorgesetzt wurden. Es ist Vergleichbar mit dem Restaurant – „À la Carte“ ist deutlich cooler, als ein festgesetztes „Menü“.
Fazit – Erfolgreiches BGM! Was muss beim betrieblichen Gesundheitsmanagement beachtet werden?
Für ein erfolgreiches BGM müssen beim betrieblichen Gesundheitsmanagement vier Erfolgsfaktoren beachtet werden: Die Führung, die Ganzheitlichkeit, die Nachhaltigkeit und die Partizipation. Mit der Einhaltung dieser vier Faktoren steht dem erfolgreichen Betrieblichen Gesundheitsmanagement nichts mehr im Wege.
Falls du noch unsicher bist, ob Betriebliches Gesundheitsmanagement für dein Unternehmen sinnvoll ist, dann kann ich dir meine beiden Artikel „Vorteile und Nutzen eines BGMs“ und „Warum Betriebliches Gesundheitsmanagement“ empfehlen. Außerdem empfehle ich dir unseren Artikel zur „Einführung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements„.
Bei Fragen zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement kannst du mir gerne eine E-Mail an die info@outness.de oder eine Nachricht über das Kontaktformular schicken!
Sport frei! Dein Hannes
Podcast-Episode – Erfolgreiches BGM! Was muss beim betrieblichen Gesundheitsmanagement beachtet werden?
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